warum eigentlich vegan werden?

eine liebeserklärung

vor ein paar jahren habe ich im fernsehen einmal einen bericht über eine familie gesehen, die sich komplett vegan ernährte. sogar die kinder wurden von anfang an vegan ernährt. zu der zeit war der prozentsatz an veganer:innen in der bevölkerung noch so gering, dass veganismus fast schon als eine form von extremismus angesehen wurde. ich selbst war damals mischköstlerin, war der vegetarischen idee gegenüber aber schon sehr positiv eingestellt. aber babys und kinder vegan zu ernähren - das kam auch mir extrem und fast schon fahrlässig vor.

fast forward zum märz 2020: das coronavirus hatte plötzlich die ganze welt voll im griff. die lockdowns, die uns alle zwangen die meiste zeit in unseren eigenen vier wänden zu verbringen, hatten für mich einen großen vorteil: ich hatte zeit, mich mit neuen dingen zu beschäftigen. und so schaute ich mir gemeinsam mit meinem partner alle verfügbaren dokumentationen und filme über vegane ernährung auf netflix an. ich muss sagen, dass wir sofort sehr inspiriert davon waren und gemeinsam beschlossen, das vegansein einmal für ein paar wochen auszuprobieren. da während der lockdowns sowieso alle lokale geschlossen waren, fiel uns die umstellung überhaupt nicht schwer. im supermarkt rein vegane produkte einzukaufen ist heutzutage ja gar kein problem mehr, man bekommt mittlerweile was das herz begehrt.

schnell war klar, dass uns vegane gerichte schmeckten, uns das fleisch nicht fehlte und wir gerne bei der veganen ernährung bleiben wollten. doch eins wurde uns damit auch bewusst: um keinen nährstoffmangel zu bekommen, mussten wir uns genauer mit dem thema ernährung im allgemeinen beschäftigen. wir lasen artikel und sprachen mit freunden, die bereits seit jahren vegan lebten. je mehr wir uns damit auseinandersetzten, desto mehr lernten wir nicht nur über das thema gesundheit, sondern auch über tierschutz und umweltschutz. und man muss ja wirklich sagen, diese drei themen sind in wahrheit nicht voneinander zu trennen. denn wenn es der umwelt gut geht, geht es auch tier und mensch gesundheitlich besser.

es gibt also mehrere trifftige gründe, um eine vegane ernährung zumindest in erwägung zu ziehen. und das heißt nicht, dass man von heute auf morgen zu 100% vegan sein muss. jeder kleine schritt in die richtige richtung ist gut und wichtig! legt also mal einen veganen tag ein, oder esst einfach insgesamt weniger tierische produkte - die tiere, die umwelt und eure gesundheit werden es euch danken.

ein wichtiger aspekt des themas ernährung ist ja auch immer der genuss. und wie oft habe ich schon von mischköstlern sowas gehört wie "manchmal muss man sich doch auch was richtig gutes gönnen!" oder "vermisst du nicht manchmal den genuss beim essen?" dazu kann ich nur sagen: ihr habt wohl noch nie was anderes veganes gegessen als grünen salat. denn für mich steht fest: gut zubereitetes veganes essen ist definitiv ein rießiger genuss! nicht mehr und nicht weniger als gut zubereitetes fleisch. in zeiten von veganer butter, wurst, donuts und eis kann man sich über mangelnden genuss doch wirklich nicht beschweren ;)

falls ihr gerade überlegt, das vegansein einmal auszuprobieren kann ich euch nur raten, es einfach zu tun! es tut gut und ist auch wirklich nicht so schwer, wie man vielleicht anfangs glaubt.



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